Jahrgang: 2019
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Was sind Obstbrände?
Ein Obstbrand ist ein Brand auf der Basis von Obst. Man kann ihn mit dem Weinbrand vergleichen, wobei Weinbrände als Klasse für sich betrachtet werden, da sie ausschließlich aus Weintrauben gewonnen werden. Obstbrände – manchmal Edelbrände oder Obstwasser genannt – können theoretisch auf jeder nur erdenklichen Obstsorte der Welt basieren. Ob Kernobst oder Steinobst, Beeren, Zitrusfrüchte oder Tropenfrüchte, die Obstbrände Marken aus aller Welt decken jede Art von Genuss ab. Einige fassen die Geiste in einer separaten Kategorie zusammen, obwohl auch sie sich – nicht nur, aber vor allem – dem fruchtigen Genuss widmen.
Was ist der Unterschied zwischen Obstbrand und Obstgeist?
Obstgeiste stellt man her, indem die Früchte im alkoholischen Destillat mazerieren. Darin eingelegt, geben sie über einen Zeitraum von mehreren Stunden, Tagen oder Wochen ihre Aromen an den Alkohol ab. Dann wird destilliert. Ein Geist basiert also nicht auf einer vergorenen Maische wie ein Obstbrand. Die Herstellung von Geist empfiehlt sich bei Obst, das zwar aromatisch ist, aber einen zu geringen Zuckergehalt für die Herstellung von Obstbrand aufweist. Ein Paradebeispiel hierfür sind Beeren aller Art, weshalb man oft auf Himbeergeist und Himbeerlikör, aber nicht auf Himbeerbrand trifft.
Warum Obstbrand kaufen? Und wie werden Obstbrände hergestellt?
Die Maische ist das A und O. Will man Obstbrand herstellen, erntet und reinigt man die jeweiligen Früchte. Häufig werden sie entstielt und entkernt, teilweise außerdem von ihrer Schale befreit. Das Brennobst stammt in den meisten Fällen von Streuobstwiesen oder aus dem gezielten Anbau für das Brennen, gern ohne den Einsatz von Chemie. Nun wird das Brennobst zu Most vergoren. Verfügt es über einen hohen Zuckergehalt, führt dies zu einer größeren Alkoholausbeute. Die alkoholische Gärung der eingemaischten Früchte wandelt die Zuckermoleküle in Alkohol um. Anschließend geht es an die Destillation, die meist im pot still (also in der Kupferbrennblase) stattfindet. Klare Obstbrände aus Deutschland oder anderen Ländern wandern dann mit einem weder sehr hohen noch sehr niedrigen Alkoholgehalt in die Flasche. Einige Edelbrände lagert man mehrere Monate bis Jahre lang im Holzfass. Der Ausbau im Barrique verleiht ihnen eine runde Harmonie, Vielschichtigkeit und einen goldenen bis bräunlichen Farbton.
Wie wird Obstbrand hergestellt, und was zeichnet ihn aus?
Obstbrände aus Österreich, der Schweiz und vielen weiteren Ländern sind oft regionaltypisch und verlassen sich auf das Obst aus dem Umland der Brennerei. So sind Obstbrände vom Bodensee mit dem vorteilhaften Klima bekannt. Sortenreine Obstbrände bzw. reinsortige Obstbrände basieren auf einer einzigen Obstsorte. Ein Beispiel hierfür ist der beliebte Williamsbirnenbrand, welcher ausschließlich von der Sorte Williams-Christ-Birnen profitiert. Der Obstler hingegen ist ein Obstbrand aus mehreren Früchten wie vor allem Apfel und Birne. Weitere häufig verwendete Früchte für Obstbrände sind u. a. Kirschen, Aprikosen, Quitten, Pflaumen bzw. Zwetschgen und Mirabellen.
Wie serviert man Obstbrände? Und wie trinkt man Obstbrände?
Erst einmal ist sollte man Obstbrände richtig aufbewahren, also fernab von direktem Sonnenlicht, Hitze und Feuchtigkeit. Obstbrand: wie lange haltbar: Die Flaschen werden stehend und gut verschlossen gelagert, damit der Obstbrand einige Jahre lang haltbar ist. Ist die Flasche geöffnet worden, kommt es nach einigen Wochen zu einem leichten Aromenverlust aufgrund von Verdunstung. Möchte man Obstbrände trinken, serviert man sie gut gekühlt, doch nicht zu kalt. Eine zu niedrige Trinktemperatur würde zu einem Einbüßen an Aromen führen. Die richtige Trinktemperatur für Obstbrand ist Kellertemperatur bis höchstens Zimmertemperatur, also 14 bis 18 °C. Obstgeiste dürfen noch etwas kühler sein (10 bis 12 °C)
Obstbrände wie trinken?
Will man edle und hochwertige Obstbrände servieren, tut man dies im Obstbrandglas, das langstielig und tulpenförmig ist. Obstbrandgläser lassen sich mit Grappagläsern vergleichen, unterscheiden sich aber vom Cognac-Schwenker oder Weinglas ein wenig. Nach dem Einschenken gibt man dem Obstbrand ein wenig Zeit, um zu "atmen" und die Düfte freizusetzen. Nun geht es an die Verkostung und den langsamen, puren Genuss. Manche Obstbrände eigenen sich zum Mixen von Drinks. Allgemein trinkt man Obstbrände als Aperitif vor dem Essen oder Digestif nach dem Essen. Ob als Bestandteil von fruchtigen Longdrinks, als Ersatz für oder Ergänzung von Fruchtsäften, zum Kaffee oder zum Verfeinern von Desserts – man kann für viele Zwecke feine Obstbrände kaufen. Sogar zum Backen und zum Kochen bietet sich ein Obstbrand an. Die Kombination Obstbrände und Schokolade ist pfiffig und schmackhaft.
Kein Wunder, dass er bei den Deutschen sowie im Rest der Welt eine hohe Beliebtheit genießt. Der Edelbrand zählt dabei zu den uralten Spirituosen, die der Mensch bereits seit Jahrhunderten herstellt. Im Laufe der Zeit gab es vergleichsweise wenige Veränderungen, sodass Obstbrand für Tradition und für authentischen, aufrichtigen Genuss steht. Bevorzugt man natürliche Spirituosen der fruchtbetonten, simplen und doch finessereichen Art, sollte man im Obstbrände Test positiv bewertete Produkte in Betracht ziehen. Sie stammen zum Teil von alteingesessenen Familienbetrieben und bieten wie Obstgeiste ein Stück Kultur sowie Geschichte. Nicht nur im deutschsprachigen Raum versteht man sich auf die Obstbrand Herstellung; die Italiener sind z. B. auf den Obstbrand aus Südtirol stolz, und die Franzosen ergänzen mit ihren Eaux de Vie ihre Weinbrände.